Dr. Robert Boehringer

30.7.1884 bis 9.8.1974

Tag der Verleihung der Ehrenbürgerwürde: 30. Juli 1954

Dr. Robert BoehringerNationalökonomie, Geschichte, Literaturgeschichte, Kunstgeschichte und auch Architekturgeschichte – waren die Studienfächer des im schwäbischen Winnenden geborenen Boehringers, der noch als „letzter Vertreter abendländischer Universalität im Sinne Goethes stilisiert“ wurde (Heimatjahrbuch Mainz-Bingen 2009). Der „Industrielle, Wissenschaftler, Literat und Dichter“ (ebd.) war ein glühender Verehrer von Stefan George. Er nannte ihn „Meister“ und wurde von George selbst mit der Betreuung seiner dichterischen Hinterlassenschaft betraut.

Die Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Stadt Bingen soll auch eine Würdigung dieser Verdienste um die Pflege und Förderung des geistigen Erbes des Dichters sein.
Doch über dieses Wirken hinaus, hat Boehringer in den Jahren von 1913 bis 1931 maßgeblich bei C. H. Boehringer in Ingelheim sowie bei Hoffmann-La Roche in Basel mitgearbeitet. Er gründete im Zweiten Weltkrieg das Vereinigte Hilfswerk vom Internationalen Roten Kreuz. Von 1930 bis zu seinem Tod lebte Boehringer in Genf.

Neben der Ehrenbürgerschaft von Bingen hatte Boehringer auch die Ehrenbürgerwürden von Winnenden und Ingelheim inne. Unter anderem war er auch Träger des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik.