Historisches

Die „neue“ Kirche St. Gordianus und Epimachus wurde 1912 geweiht.Dietersheim blickt auf eine lange Geschichte zurück. So geht man davon aus, dass der Urbau der alten Kirche St. Gordianus und Epimachus auf das achte Jahrhundert zurückgeht. Sigrid Schmitt schreibt „Zur Geschichte von Dietersheim“ (auf www.regionalgeschichte.net), dass der Ort Mitte des 13. Jahrhunderts „als Lehen der Herren von Bolanden in der Hand des Friedrich von Heppenheft“ lagen. „1363 verlieh das Mainzer Domkapitel dem Edelknecht Fritz von Becheln sein Gut in Dietersheim sowie die Hälfte des dortigen Gerichts.“ Während des Dreißigjährigen Krieges wüteten die Schweden auch in Dietersheim und die zahlreichen Hochwasser der Nahe waren – bis zum Bau des Dammes – ebenfalls für viele Schäden in der Gemeinde verantwortlich. Den Spitznamen „Wasserratten“ hatten die Dietersheimer eben diesen Hochwassern zu verdanken.

In der Mitte des Stadtteils, an der alten Kirche (sie diente bis 1912 als Pfarrkirche), ist der Ehrenfriedhof mit zahlreichen Kriegsgräbern. Sie erinnern größtenteils an die verstorbenen Kriegsgefangenen des Dietersheimer Lagers, im Frühjahr/Sommer 1945. So sollen nach Günther Friedrichs Artikel „Der Tod im Lager Dietersheim“, erschienen im Heimatjahr 2005 des Landkreises Mainz-Bingen, „allein im Juli 1945 dort 210 Gefangene gestorben“ sein. Darunter seien auffallend viele Ungarn gewesen. Der Friedhof wird heute, wie die anderen Binger Friedhöfe auch, vom Garten- und Friedhofsamt gepflegt.

Die Eingemeindung nach Bingen fand 1960 statt.