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Zu den Kulturdenkmälern der Stadt Bingen gehört auch das 1710 errichtete Haus Speisemarkt 7, der Heimat der Adler-Apotheke, mit dem markanten goldenen Adler über dem Portal.

Am 4. September 1636 – mitten im 30jährigen Krieg – erteilte das Domkapitel Mainz dem Apotheker Botrüß das Privileg, eine Apotheke in Bingen zu führen und installierte damit das Apothekerwesen in Bingen. In den Aufzeichnungen wird die Adler-Apotheke als älteste Apotheke des „Binger Landes“ und als eine der ältesten in Rheinland-Pfalz bezeichnet.

Das Vorgängergebäude war 1689 Opfer der Einäscherung der Stadt durch französische Truppen im Siebenjährigen Krieg (im Volksmund auch Pfälzischer Erbfolgekrieg genannt) geworden. 1710 neu gebaut wurde es 1852 aufgestockt und hat heute einen im Kern barocken Mansardendachbau.

Beim Brand der Kapuzinerstraße 1889, sowie ein weiteres Mal durch Bombenschäden im 2. Weltkrieg, wurde das Haus teilweise zerstört und danach wieder hergerichtet.

Von 1889 stammt auch die „Officin“, die spätklassizistische Innenausstattung des Verkaufsraums. Beim Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg wurde sie im alten Stil restauriert.  Seit 1909 wird sie von der Familie Reuland geleitet.