Kloster Rupertsberg - Das Ende einer stattlichen Klosteranlage

Der von Hildegard mit Bedacht gewählte Standort Rupertsberg hatte aber auch einen großen Nachteil wie sich in den unruhigen Zeiten der folgenden Jahrhunderte zeigte.

Das Kloster lag außerhalb der schützenden Mauern der Stadt. Zudem eignete sich die erhöhte Position sehr gut, um dort feindliche Truppen in Stellung zu bringen und mit Geschützen in die Stadt zu feuern. 1301 passierte dies zum ersten Mal. Doch das Kloster konnte danach immer wieder fortgeführt werden. Bis in die Zeit des 30jährigen Krieges (1618-1648). 

Kloster Rupertsberg um 1770, Zeichnung von John Gardnor1630 landete Schwedenkönig Gustav Adolf an der deutschen Küste, begann von dort aus mit seinem Zug durch Deutschland im Kampf gegen die Truppen der katholischen Liga. 1631 besetze er das linksrheinische Oppenheim, die Pfalz und zog weiter rheinabwärts.

Anfang 1632 erreichte er Bingen und nahm die Stadt, den Mäuseturm und auch das Kloster Rupertsberg in Besitz. Die Schwestern waren vorher in verschiedene andere Orte geflohen.

Die Quellen sind widersprüchlich, wie und wieso es im April 1632 zur der Zerstörung kam., denn die Schweden hatten zuvor eigentlich die Absicht geäußert. Nach aktueller Forschung wollten sich katholische Söldner in den Klostermauern verschanzen, dem Schweden mit der gezielten Zerstörung zuvorkam.

Noch rund 150 Jahre später zeugten die Ruinen von der einstigen Größe und Bedeutung des Kloster Rupertsberg, wie der Darstellung von John Gardnor zeigt, die in den 1770er Jahren entstanden ist.