Die Binger Novemberpogrome 1938

In Bingen gab es bis 1938 zwei jüdische Gemeinden und daher auch zwei Synagogen. Die orthodoxe Israelitische Kultusgesellschaft (mit ihrer Synagoge in der Amtsstraße), sowie die liberale Israelitische Religionsgemeinde (mit ihrer Synagoge in der Rochusstraße). Die antisemitische Gewalt und Zerstörung begann in Bingen in den frühen Morgenstunden des 10. Novembers mit einer ersten Brandlegung, die aber gelöscht wurde.

Es folgten Zerstörungen und Plünderungen und eine zweite Brandstiftung um 9 Uhr, die aber noch keinen so großen Schaden einrichtete. Im Laufe des Tages trafen weitere Trupps von außerhalb ein, die sich an der Demolierung beteiligten und schließlich um ca. 16 Uhr einen großen Brand legten. Wegen der engen angrenzenden Bebauung in der Amtsstraße wurde die dortige Synagoge nach der Verheerung die Brandlegung durch einen Nachbar abgewehrt. #NeverAgain #WeRemember #9Nov38

Die drei folgenden Fotos Fotos zeigen die Innenansicht der neuen Synagoge in der Rochusstraße sowie die zerstörten Reste (Foto ist von 1970!). Den Abschluss macht die Chronologie der Novemberpogrome aus dem Buch „Bingen im Nationalsozialismus“. Erhältlich (EUR 20) im Buchhandel und im Museum.

Der Innenraum der neuen Synagoge vor 1938.

Der Thoraschrein der neuen Synagoge stand noch bis Anfang der 1970er Jahre zerstört und öffentlich zugänglich an der Rochusstraße.

Die Chonologie der Binger Novemberpogrome. Quelle: Bingen in der NS-Zeit (Binger Geschichtsblätter Nr. 28).