Das Richtberg-Werk

Bis 1989 prägte das Richtberg-Werk den östlichsten Stadtteil von Bingen, nämlich Gaulsheim. Das Foto ist von 1981. Dort, wo sich heute das Industriegebiet Bingen-Ost befindet. Das Säge- und Holzimprägnierwerk war auch für die Produktion von Bahnschwellen bekannt und hatte einen eigenen Gleisanschluss.

Die Arbeitszeit-Sirenen des Werkes waren bis in die Nachbarorte zu hören und für viele Winzer*innen ein praktischer Uhrenersatz. Die Hauptverwaltung des Unternehmens war in dem großen Gebäude an der Gabelung Veronastraße/Mittelpfad untergebracht.

Nach der Schließung wurde das Werk eingeebnet und eine aufwendige Sanierung kontaminierter Flächen durchgeführt. Die beabsichtigte Ansiedlung eines Werkes von Schott Mainz zerschlug sich dadurch.

Noch bis in die 1960er Jahre sprachen viele Mitarbeiter*innen des Gaulsheimer Werkes davon, dass sie „in der Himmelsbach“ arbeiten. Die Brüder Himmelsbach hatten das Werk 1897 gegründet. 1925 wurde es von Richtberg übernommen, aber der Name Himmelsbach hielt sich noch über Jahrzehnte.

Foto: Stadtarchiv Bingen. Fotograf: Aeroflot Karl Hirbinger

Das Richtberg-Gelände aus der Luft.