Vor 50 Jahren: Als die Ecke Basilikastraße/Amtsstraße noch bebaut war

Bingen hat in der Fußgängerzone viele Plätze, die Assoziationen zu den italienischen Städten mit ihren Piazze und Piazette wecken, zum Verweilen einladen und Raum für eine Außengastronomie geben. Freie Bereiche wie man sie in dieser Vielzahl nicht so häufig in vergleichbaren deutschen Städten findet.

Die Gaststätte vor 50 JahrenWas heute so selbstverständlich im Binger Stadtbild geworden ist, stammt aber größtenteils aus der Zeit nach dem Weltkrieg bzw. aus den Abrissen der Jahre 1973 bis 1975, also vor rund 50 Jahren.   

Wie zum Beispiel der Platz vor dem CityCenter/Rialto. Er war früher komplett bebaut. Die Amtsstraße ging gradlinig durch vom Fruchtmarkt bis zur Basilikastraße, die früher Kirchgasse hieß.

In dem Eckhaus war nach dem Krieg der „Bacchuskeller“, ein Kellerlokal mit Tanzmusik, und später der Getränkevertrieb Leichtlein. Das Vorgängergebäude wurde 1879 als Gaststätte „Goldener Stern“ errichtet und einige Jahre später in „Zum Winzerhaus“ umbenannt. Durch Bombentreffer zerstört, wurde es nach dem Krieg wieder aufgebaut. Der Abriss der Häuser in der oberen Amtsstraße geschah 1975. 

Das Areal, einschließlich des Geländes auf der anderen Straßensseite (heutiges CityCenter), wurde beim Bau des Karstadt Kaufhauses (heute CityCenter) und dem Neubau des Rialto-Geschäftshauses städtebaulich geordnet. Mit der Treppenanlage und den freien Bereichen ist ein neuer Platz entstanden.

Die Schaffung von Plätzen in den Innenstädten entsprach den damaligen Vorstellungen der Städteplaner, durch mehr Freiräume und Plätze die enge Bauweise mittelalterlicher Stadtkerne luftiger zu gestalten.