Bahnhof Bingerbrück – Schaltzentrale mit historischer Bedeutung

Steuern Sie mit einem Original-Stellhebel die Eisenbahn-Modellanlage. Erfahren Sie von der großen Bedeutung des ehemaligen Rangierbahnhofs Bingerbrück.

Bahnhof Bingerbrück

1. Tafel: Rasante Entwicklung

Entstehung des BahnhofsDer 1859 gegründete Bahnhof Bingerbrück entwickelt sich in kurzer Zeit zu einem bedeutenden Eisenbahnknotenpunkt. Im Jahr 1869 wird ein Stationsgebäude errichtet. Ein Bahnbetriebswerk mit Lokschuppen, Werkstätten, Bekohlungs- und Bewässerungsanlage dient zur Wartung und Versorgung der Dampflokomotiven. 1886 folgt schließlich der Bau eines Rundlokschuppens mit Drehscheibe und Platz für über 20 Lokomotiven.


2. Tafel: Pulsierender Betrieb

Bahnhof mit überregionaler BedeutungBis zu 1.000 Menschen sind im frühen 20. Jahrhundert bei der Bahn in Bingerbrück beschäftigt. Das Bahnhofsareal umfasst etwa 30 Gleise mit einer Gesamtlänge von ca. 25 Kilometern.
Im ersten Weltkrieg spielt der Bahnhof eine bedeutende Rolle als Umschlagplatz für strategische Güter zur Versorgung der Truppen in Frankreich sowie als Truppenverpflegungsstelle. Eine auf dem Bahngelände stationierte Sanitätskolonne dient der Versorgung von Verwundeten.


3. Tafel: Vollständige Vernichtung

Zerstörung des Bahnhofs während des Zweiten WeltkriegsIm zweiten Weltkrieg werden militärische Güter und Truppen von Bingerbrück an die Westfront transportiert. Bahnhof, Betriebswerk und die Zugangsbrücken entwickeln sich ab Herbst 1944 zu einem bevorzugten Ziel für Bombenangriffe der Alliierten und sind bis zum Jahreswechsel 1944/45 völlig zerstört.
Das Schicksal des Bahnhofs teilt der Ort Bingerbrück: Mehr als 80 % der Häuser sind ausgebombt, am Kriegsende leben von ehemals 3.500 Einwohnern nur noch etwa 100 in Bingerbrück.


4. Tafel: Wiederaufbau und Umgestaltung

WiederaufbauSeit 1950 ist Bingerbrück für annähernd 100 Dampflokomotiven Heimatbahnhof. Mit der Elektrifizierung der Rheinstrecke im Jahre 1958 verliert das Betriebswerk (BW) Bingerbrück seine Bedeutung. Es wird 1966 endgültig geschlossen. Mit der Demontage des Lokschuppens und der Drehscheibe beginnt 1988 der Rückbau des Rangierbahnhofs Bingerbrück. Der Bahnhof wird 1993 in „Bingen (Rhein) Hbf“ umbenannt. Ab 2005 entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs der Park am Mäuseturm als Teil der Landesgartenschau 2008 in Bingen.