"Holländische Hering'!"
"Holländische Hering'... holländische Hering'... schallte es früher durch die Binger Gassen. Dann eilten die Hausfrauen mit einer Schüssel oder einem Topf auf die Straße, um sich mit Heringen einzudecken, die von den „Heringsmännern“ auf der Straße feilgeboten wurden. Besonders vor Freitagen und in der Fastenzeit war der Bedarf an Fisch im überwiegend katholischen Bingen groß.
Die beiden „Heringsmänner" in den 1920er Jahren waren Johann Sperling aus der Grub und Wilhelm Erkens aus der Schloßbergstraße. Mit ihren hölzernen Schubkarren, auf denen zwei Heringsfässer Platz hatten, versorgten sie die Haushalte mit Seefisch.
Wilhelm Erkens, der jüngere der beiden, fuhr mit seiner Karre sogar „über Land“. Zu Fuß schob er ihn in die umliegenden Dörfer, um auch dort seine Ware zu verkaufen.
Mehr ist zu den beiden Fotos aus den 1920er Jahren nicht hinterlegt. Vielleicht kann jemand aus Erzählungen seiner Eltern/Großeltern weitere Informationen beisteuern? Oder Nachkommen aus den Familien der beiden Herren wissen mehr? Schreiben Sie gerne an stadtarchiv@bingen.de.