Der Zapfenstreich

In der direkten Nachkriegszeit gab es alljährlich einen Großen Zapfenstreich, ausgeführt durch die Binger Füsiliere und Musikgruppen. Eingeführt wurde er vom Binger Bürgermeister Horst Gebauer (1952-1976 Binger Bürgermeister, ab 1971 Oberbürgermeister). Er "gab seiner militärischen Passion dahin Ausdruck, daß er den Zapfenstreich anordnete", erinnerte sich Journalist und Heimathistoriker Schmitt-Kraemer 1958 und befand:

"Durch ihn [den Großen Zapfenstreich] kommen die Tugenden des Soldatentums, die Exaktheit, Ordnung, Einfachheit und Klarheit zum Ausdruck. Manneszucht und Disziplin werden durch das Rollen der Trommeln, das Schwegeln der Pfeifen und das Schmettern der Trompeten als das Wesen der Armee formgerecht zu Gehör gebracht.".

Der Große Zapfenstreich des Binger Winzerfestes begann in den Abendstunden mit einem Fackelzug durch die Stadt zum Marktplatz, wo es zunächst ein Festkonzert, dann den Zapfenstreich und schließlich zum Abschluss die beiden musikalischen Gebete „Ich bete an die Macht der Liebe“ und „Wir treten zum Beten“ gab. Während dessen wurde die Burg Klopp in rotes Licht getaucht.

Im gleichen Jahr wie die Einführung des Zapfenstreichs wurde die Dauer das Binger Winzerfestes von einem Wochenende auf acht Tage erhöht, nämlich vom Samstag, den 6. September bis Sonntag, den 14. September 1952.


Im Stadtarchiv Bingen gibt es keine Fotos vom Winzerfest-Zapfenstreich. Haben Sie welche und würden Sie dem Stadtarchiv eine Kopie zur Verfügung stellen? Melden Sie sich gerne bei uns.

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