Unbeschwert planschen, matschen und viel Spaß haben

23.06.2023

Für die Reinigungsarbeiten muss der Spielplatz gesperrt werden. Man sieht, der Bachlauf ist trocken. Das beliebte Floß (links neben dem Baum) liegt auf Sand. Eine Fachfirma reinigt den Wasserspielplatz.

Wasserspielplatz „Rheinlandschaften“ wird regelmäßig gesäubert und geprüft

Für Kinder gibt es im Sommer wohl kaum etwas Schöneres als zu planschen und zu matschen – und so ist es kein Wunder, dass sich der Wasserspielplatz „Rheinlandschaften“ im Park am Mäuseturm großer Beliebtheit erfreut und bei schönem Wetter stets gut besucht ist. Doch an einigen Tagen, meist zweimal um Monat, ist er gesperrt und das hat seinen guten Grund, für den zumindest die  Begleitpersonen mit Sicherheit Verständnis haben, dann wird der Wasserspielplatz nämlich gereinigt.
Doch nun zurück zum Anfang, oder besser gesagt zurück zur Nahe, denn von ihr wird der Spielplatz gespeist. Über einen alten, noch aus Zeiten der Dampflokomotiven stammenden, rund 20 Meter tiefen Brunnen kommt das Wasser zu drei Pumpen. Sie sind für das kühle Nass des Spielplatzes, die Beregnungsanlage (zurzeit leider kaputt, Ersatzteile nicht mehr lieferbar) und die Kleingartenanlage verantwortlich.
Der Vorfilter wird täglich durch die Parkaufsicht gereinigt, der Sandfilter in regelmäßigen Abständen. Die UV-Anlage sorgt für die abschließende Entkeimung des Wassers, das dann in den „Bachlauf“ des Spielplatzes gelangt, erläutern Gärtnermeisterin Martina Kastell und Gartenbautechniker Wolfgang Ziebold. Sie sind innerhalb des Servicebetriebs der Stadt Bingen für den Park am Mäuseturm und damit auch für den Wasserspielplatz zuständig.
Steht die reguläre Reinigung an, so wird bereits am Abend des Vortages das Wasser abgestellt, der Bachlauf fällt über Nacht trocken und am nächsten Tag steht eine Fachfirma bereit. Zwei Mann kehren zuerst den Sand aus dem Wasserlauf heraus (und bringen ihn wieder in die Sandkästen zurück), anschließend wird mit einem Feuerwehrschlauch alles kräftig abspült. Hat sich zu viel Schmutz oder haben sich etwas später im Jahr auch Algen abgesetzt, so kommt dann der Hochdruckreiniger zum Einsatz.
„Im Notfall lassen wir auch zwischendrin einfach mal das Wasser ab und lassen neues durchlaufen“, berichten Kastell und Ziebold. Das Wasser fließt in den Rhein, es ist also kein Kreislauf, sondern es kommt immer frisches Nahewasser nach, was auch die Qualität des „Spielbachs“ positiv beeinflusst. Dies geht natürlich nur, solange es der Pegelstand des Flusses zulässt. Sinkt dieser zu tief, muss allerdings der Wasserspielplatz komplett gesperrt werden.
Ist alles sauber und durchgespült, wird das Wasser wieder angestellt. Doch für die Sauberkeit wird noch weitaus mehr getan, damit Eltern, Großeltern, Tanten, Onkel und Babysitter beruhigt sein können, dass es eine gute Qualität hat, schließlich lässt sich auch die eine oder andere Ente oder Gans auch ganz gerne in ruhigen Abend- oder Morgenstunden hier nieder.
Es ist zwar kein Trinkwasser, doch wenn aus Versehen mal der eine oder andere Tropfen im Mund landet ist es kein Problem. Das Gesundheitsamt des Landkreises Mainz-Bingen überprüft alle zwei Wochen die Qualität des Wassers. Dabei werden immer zwei Proben entnommen. Kontrolliert werden Einlauf und Auslauf, so können nach Angaben der zuständigen Hygieneinspektorin zum einen die Qualität des Wassers direkt nach der Aufbereitung (um zu prüfen, ob die Aufbereitung funktioniert),
aber auch den Eintrag und die Kontamination im Verlauf des Wasserspielplatzes festgestellt werden. Dabei werden folgende mikrobiologische Parameter überprüft: Escherichia coli (Grenzwert: 100 pro 100 ml), Enterococcus spp (50 pro 100 ml) und Pseudomonas aeruginosa (10 pro 100 ml). Grundlage hierfür ist das Infektionsschutzgesetz und die Empfehlung des Umweltbindesamtes „Hygienische Anforderungen an Kleinbadeteiche“.
Wie an den Grenzwerten zu sehen ist dürfen Keime im Wasser sein, sollten diese jedoch überschritten werden, ist eine sofortige Schließung notwendig und eine erneute Komplettreinigung steht an. In diesem Jahr gab es bislang noch keine Beanstandungen. 

Ja, und dass der Wasserspielplatz nicht nur von kleinen und großen Besucherinnen und Besuchern aus der näheren Umgebung gerne genutzt wird, davon weiß Martina Kastell ebenfalls zu berichten. Bereits seit einigen Jahren macht eine Familie, die aus der Schweiz kommt und Verwandte in Köln besuchen will, hier regelmäßig eine ausgiebige Pause, weil der „Binger Wasserspielplatz so schön und sauber ist.“

Folgende Reinigungstage stehen in diesem Sommer noch an:
Donnerstag, 29. Juni; Dienstag, 18. Juli; Dienstag, 1. August; Dienstag, 15. August; Dienstag, 29. August
und Dienstag, 12. September. Dann wird jeweils am Vorabend das Wasser abgestellt
und der Bachlauf entleert.
Sollte der Spielplatz aufgrund von Trockenheit gesperrt werden, kann es noch zu Änderungen
kommen. Aktuelle Informationen gibt es auf der Homepage der Stadt unter
www.bingen.de/wasserspielplatz 

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