Nicht nur am Welttag der Partnerstädte wird das gute Miteinander gepflegt

23.04.2024

Die Wappen der Binger Stadtteile, der Binger Partnerstädte und die Fahnen der befreundeten Länder.

In Bingen hat Völkerverständigung einen großen Stellenwert

Am letzten Sonntag im April wird seit 1963 rund um den Globus der „Welttag der Partnerstädte“ gefeiert: „Städtepartnerschaften sind ein wertvoller Bestandteil der Völkerverständigung und der Friedenssicherung. Sie sind ein Zeichen demokratischen Miteinanders. Das gegenseitige Verstehen sowie das Kennenlernen von Sprachen und Kulturen ist heute wichtiger denn je. Gegenseitige Besuche, der rege Gedankenaustausch und zahllose private Kontakte zeigen ihren großen Stellenwert“, so der Binger Oberbürgermeister und Präsident des Twin Cities World Tourism Forums (TCWTF), Thomas Feser. In seiner Position als Präsident des TCWTF, das weltweit auf der Grundlage der Städtepartnerschaften den touristischen Austausch der Städte forciert, ist es Thomas Feser daher ein Herzensanliegen, die Begegnungen der Menschen in den Vordergrund zu stellen und das internationale Verständnis zu fördern.
„Es gibt hier zwar keine Sonderveranstaltung anlässlich des Welttages, aber in Bin-gen spielen die Städtepartnerschaften das gesamte Jahr über stets eine wichtige Rolle. So konnten erst vor wenigen Tagen wieder türkische Gäste auf Burg Klopp begrüßt werden und im Mai wird es hier eine Fachtagung zum Thema ,Best Ager und Tourismus‘ geben“, ergänzt der Oberbürgermeister.

Mit Hitchin (Großbritannien), Prizren (Kosovo), Anamur (Türkei), Kutná Hora (Tschechien) sowie Nuits-Saint-Georges und Venarey-Les Laumes (Frankreich) hat Bingen sechs Partnerstädte in fünf europäischen Ländern.
Bereits im Mai 1958 wurde die Partnerschaftsurkunde mit Hitchin unterzeichnet, die typisch englische Stadt liegt rund 55 Kilometer nördlich von London. Rund um die St. Mary´s Cathedral (Baubeginn im frühen 14. Jahrhundert) liegt der unzerstörte Stadt-kern mit Pubs, Teestuben und zahlreichen kleinen Läden.
1960 wurde der Vertrag mit Nuits-Saint-Georges unterschrieben. Das rund 6.000 Einwohner-Städtchen liegt im Herzen des Burgunds, rund 30 Kilometer südlich von Dijon. Ebenso wie in Bingen spielt hier der Weinanbau eine große Rolle.
Das 1967 noch selbstständige Bingerbrück (die Eingemeindung zur Stadt Bingen erfolgte im Zuge der Verwaltungsreform von 1969) besiegelte vor 57 Jahren seine Freundschaft zu Venarey-Les Laumes. Die Kleinstadt liegt rund 60 Kilometer westlich von Dijon und ist ebenso Eisenbahnknotenpunkt wie Bingerbrück. Mit Prizren hat Bingen seit Beginn der 1960er Jahre Kontakt. Damals entdeckte ein Binger Weinhandelsunternehmen das wichtigste Produkt des Kosovos, den Wein des Amselfeldes, und begann, ihn zu vermarkten. 1968 wurde dann die offizielle Urkunde signiert. Die Verbindungen und Hilfeleistungen zeigten sich in den Jahren ab 1999 besonders stark und noch heute unterstützt unter anderen die Binger Feuer-wehr ihre Kameradinnen und Kameraden in Prizren. Zu den „jüngeren Freunden“ gehören Anamur (offiziell seit Oktober 2011) und Kutná Hora (seit Mai 2012). Die türkische Stadt zählt rund 34.000 Einwohner und liegt etwa 120 Kilometer östlich von Alanya. Viele türkischstämmige Einwohnerinnen und Einwohner Bingens kommen aus der Region um Anamur, die bekannt für seine Bananen und Erdbeeren ist. 640 Kilometer entfernt von Bingen (und 70 Kilometer östlich von Prag) liegt Kutná Hora. Ab 1260 siedelten deutsche Bergleute an, bis 1547 wurde dort der Prager Groschen geprägt. Die wechselvolle Geschichte prägt das Stadtbild bis heute, 1995 wurde die Stadt in die Liste der UNESCO-Kulturdenkmäler aufgenommen.
Mit der italienischen Provinz Verona pflegt der Landkreis Mainz-Bingen seit 1952 eine enge Partnerschaft und hieraus hat sich auch die Partnerschaft zwischen der Binger Hildegardisschule und dem Veroneser Istituto „Lavinia Mondin“ entwickelt.

„Der Arbeit der Freundes- und Partnerschaftskreise ist es maßgeblich zu verdanken, dass die Zusammentreffen über Jahrzehnte hinweg und auch der Corona-Pandemie trotzend, stattfinden. Besonders wichtig ist mir dabei auch der Austausch, der auf den Ebenen der Schulen erfolgen. Den jungen Menschen zu zeigen, dass man in einem geeinten, friedlichen Europa so viel erreichen kann, ist von zentraler Bedeutung“, hebt das Binger Stadtoberhaupt hervor. „Bingen war und ist eine beliebte und weltoffene Touristenstadt, die auch über die Partnerstädte hinaus viele internationale Kontakte pflegt.“

Mehr über die Binger Partnerstädte findet man unter www.bingen.de/partnerstaedte

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