Jubiläumsausgabe des Binger Literaturschiffs

24.05.2024

Das Binger Literaturschiff "Rhenus"

Zum 25. Mal legt die Rhenus am 7. Juni 2024 mit hochkarätigen Autoren von Bingen aus in Richtung Loreley ab

! Pressemitteilung der vhs Bingen !

Als 1999 die erste Ausgabe des Binger Literaturschiffs, veranstaltet von der vhs Bingen, stattfand, ahnte niemand, dass diese Veranstaltung einmal so fest zu Bingen gehören würde wie der Mäuseturm. Inzwischen ist das Schiff weit über die Region bekannt und läuft am Freitag, 7. Juni um 18.15 Uhr zum 25. Mal aus. Dieses Mal werden Adriana Altaras, Thommie Bayer und Saša Stanišić an Bord der  Rhenus“ auf der landschaftlich reizvollen Strecke zwischen Bingen und der Loreley aus ihren aktuellen Werken lesen.
Zwischen den Lesungen liefern die Binger Stadtmusikanten den musikalischen Rahmen für einen schönen Abend auf dem Rhein.

Karten können bei der vhs-Geschäftsstelle reserviert werden. Eine Übersicht der freien Plätze ist auf www.vhs-bingen.de  zu sehen. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.vhs-bingen.de, service@vhs-bingen.de oder unter Tel. 06721-308850.

Weitere Informationen zu den Autorinnen und Romanen:

Adriana Altaras: Besser allein, als in schlechter Gesellschaft – meine eigensinnige Tante
Adriana Altaras erzählt von ihrer Tante, der schönen Teta Jele. Von einer Frau, die 101 Jahre alt wurde, die spanische Grippe, das KZ und ihre norditalienische Schwiegermutter überlebte. Von einer so liebevollen wie eigensinnigen Beziehung. Und davon, wie man lernt, das Leben anzunehmen. Als ihre Eltern aus Zagreb fliehen müssen, kommt Adriana mit vier Jahren zu ihrer Tante nach Italien. Dorthin wird sie ihr Leben lang zurückkehren. Als Jugendliche in den Sommerferien, mit ihrer gesamten Abiklasse – und mit all ihren Liebhabern, die Tantchens aristokratischem Blick standhalten müssen. Und auch als Adrianas Mann sie nach dreißig Jahren Ehe verlässt, ist es ihre 98-jährige Tante, die ihr am Gardasee mit jeder Menge Pasta, pragmatischen Ratschlägen und Barbesuchen zur Seite steht. Adriana Altaras entwirft ein zartes, bewegendes und zugleich irre komisches Porträt einer wunderbar kapriziösen Frau. Ein tröstliches, ein inniges Buch, das erzählt, wie man das Leben annehmen und wie man es loslassen kann.
Adriana Altaras wurde 1960 in Zagreb geboren, lebte ab 1964 in Italien, dann in Deutschland. Sie studierte Schauspiel in Berlin und New York, spielte in Film- und Fernsehproduktionen und inszeniert seit den Neunzigerjahren an Schauspiel- und Opernhäusern. Sie erhielt u.a. den Bundesfilmpreis und den Silbernen Bären für schauspielerische Leistungen. 2012 erschien ihr Bestseller Titos Brille.

Saša Stanišić: Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne
Was wäre, wenn man nicht diese eine Entscheidung getroffen hätte, sondern eine ganz andere? Was wäre, hätte man der Erwartung getrotzt? Und: wäre es nicht schön, könnte man ein Leben probeweise erfahren, bevor man es wirklich lebt? Die neuen Erzählungen von Saša Stanišić widmen sich diesem permanenten Grübeln an den Kreuzwegen unserer Biografie, an denen man doch auch einmal einen überraschenderen Weg hätte gehen oder eine Lüge hätte aussprechen können. So wie die Reinigungskraft, die beschließt, mit einer Bürste aus Ziegenhaar in der Hand, endlich auch das Leben in die eigenen Hände zu nehmen. So wie der deutsch-bosnische Schriftsteller, der zum ersten Mal nach Helgoland reist, nur um dort festzustellen, dass er schon einmal auf Helgoland gewesen ist. So wie der Vater, der bereit ist zu betrügen, um endlich gegen den achtjährigen Sohn im Memory zu gewinnen.
Saša Stanišić wurde 1978 in Višegrad (Jugoslawien) geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Seine Erzählungen und Romane wurden in über 30 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Saša Stanišić erhielt u. a. den Preis der Leipziger Buchmesse für »Vor dem Fest« und für »Herkunft« den Deutschen Buchpreis 2019. Er lebt und arbeitet in Hamburg. Auf dem Binger Literaturschiff liest er nun zum dritten Mal.

Thommie Bayer: Einer fehlt
Einer fehlt ist die Geschichte einer großen Freundschaft und ihrer schwersten Prüfung: In den wilden 70ern haben sich Georg, Paul und Schubert auf einer Italienreise kennengelernt und sind seither die engsten Freunde. Verbunden und zeitweise getrennt wurden und werden sie durch Carolin, in die alle drei verliebt und mit der sie nacheinander zusammen waren, Schubert bis heute. Als Georgs Frau stirbt und er aus Wien verschwindet, machen Schubert und Paul sich auf die Suche nach ihm - und nach ihrer Vergangenheit. Eine sentimentale Reise in die Gefilde der Freundschaft und der Liebe, die bis nach Ligurien führt.
Thommie Bayer wurde 1953 in Esslingen geboren, studierte Malerei und war Liedermacher, bevor er 1984 begann, Stories, Gedichte und Romane zu schreiben. Neben anderen erschienen von ihm „Die gefährliche Frau“, „Singvogel“, der für den Deutschen Buchpreis nominierte Roman „Eine kurze Geschichte vom Glück“ und zuletzt „Das Glück meiner Mutter“ und „Sieben Tage Sommer“.

Das Binger Literaturschiff wird durch den Kultursommer Rheinland-Pfalz, die Stiftung Kultur im Landkreis Mainz-Bingen und die Bingen-Rüdesheimer Schifffahrtsgesellschaft mbH gefördert.

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