Inbetriebnahme der neuen Heizzentrale

14.05.2024

Christoph Zeis (Mitte) Geschäftsführer EDG, erläutert Oberbürgermeister Thomas Feser (re.)und Jens Voll, Dezernent für Energiewirtschaft und Klimaschutz anhand des Schaubild-Roll-Up die vielen Vorteile der erweiterten Anlage Rollup Bioernergie.

Nahwärmeversorgung für das Bubenstück, die TH Bingen und städtische Liegenschaften

Die EnergieDienstleistungsGesellschaft Rheinhessen-Nahe mbH (EDG) betreibt im Auftrag der Stadt Bingen am Rhein seit 2007 in Büdesheim ein Biomasse-Nahwärmenetz, welches neben der Kita Farbenfroh und dem Gartenamt die Technische Hochschule Bingen und das Wohngebiet Bubenstück mit Wärme versorgt. Die Heiztechnik war nach über 15 Jahren sicherer und günstiger Betriebszeit erneuerungsbedürftig. In enger Abstimmung entschlossen sich die Stadt Bingen und der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (Landesbetrieb LBB) in 2022 dazu, ein klimaschonendes Energiekonzept mit der EDG als Dienstleister umzusetzen.

Oberbürgermeister Thomas Feser lobte das Projekt anlässlich der heutigen offiziellen Inbetriebnahme: „Ich freue mich, dass wir mit unseren langjährigen regionalen Partnern, dem Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung, der TH Bingen und der EDG, dieses Projekt weiterführen und damit einen wertvollen Beitrag zum lokalen Klimaschutz leisten werden. Eine nachhaltige und sichere Wärmeversorgung ist für uns alle heutzutage wichtiger denn je. Mit den neuen Anlagen werden die Nahwärmeversorgung sogar noch ein Stück effizienter und die Emissionen weiter gesenkt.“

Bei den neuen Anlagen liegt der Fokus auf einem noch höheren Anteil an erneuerbaren Energien und der Gewährleistung einer sicheren und wirtschaftlichen Versorgungslösung. Diese Kriterien werden mit einem leistungsstärkeren Holzhackschnitzelkessel, zwei neuen Holzpelletskesseln, einem Blockheizkraftwerk und zwei Photovoltaikanlagen auf der Heizzentrale der EDG und der benachbarten Friedhofslagerhalle der Stadt Bingen erfüllt. Die neue Technik ist nun seit Anfang 2024 erfolgreich in Betrieb. Der Primärenergiefaktor als Maß für die Effizienz und der CO2-Faktor als Kenngröße für die Klimafreundlichkeit des Systems konnten dabei maßgeblich reduziert werden: Pro kWh Wärme werden lediglich noch 20 g CO2 freigesetzt, deutlich weniger als ein Zehntel im Vergleich zu einer Erdgasheizung.

„Mit dem neuen Konzept haben wir die in der Vergangenheit effiziente und nachhaltige Wärmeversorgung noch weiter verbessert und den Primärenergieeinsatz reduziert. Das Projekt dient für uns als Vorbild für weitere Baugebiete“, ist Dezernent Jens Voll überzeugt.

Christoph Zeis, Geschäftsführer der EDG, ließ das Projekt Revue passieren: „Vor über 15 Jahren bereits ein Leuchtturm-Projekt, für das wir im Jahr 2008 im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag erhalten haben, konnten wir mit der Stadt Bingen und dem Land Rheinland-Pfalz den Contracting-Vertrag um weitere 15 Jahre verlängern. Wir werden mit der neuen Anlagentechnik den erneuerbaren Anteil der Nahwärmeversorgung in Verbindung mit hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung und Photovoltaik auf nahezu 100 % bringen. Mit diesem Zukunftskonzept reduzieren wir den CO2-Ausstoß hier in Bingen um rund 1.000 Tonnen pro Jahr“, so Christoph Zeis, Geschäftsführer der EDG. „Gerade für die Technische Hochschule mit Umwelt- und Klimaschutz-Studiengängen ist diese nachhaltige Energieversorgung auch als Vorzeigeprojekt ein wichtiger Standortfaktor und für Studenten attraktiv, um gerade im komplexen Bereich der Transformation des Wärmesystems in der Praxis zu zeigen, wie diese schwierige Aufgabe gelingen kann“, so Zeis weiter.

„Mit der Steigerung des Biomasse-Anteils in der erneuerten Heizzentrale auf 81 Prozent ist die Wärmeversorgung der TH noch einmal deutlich klimafreundlicher geworden“, sagte Holger Basten, Geschäftsführer des für die Hochschulliegenschaft zuständigen Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (Landesbetrieb LBB). „Jährlich werden weitere 150 Tonnen CO2 eingespart, das entspricht dem CO2-Ausstoß von rund 30 konventionell beheizten Einfamilienhäusern. Zudem kann der hocheffizient erzeugte Strom aus dem Blockheizkraftwerk weiterhin im Hochschul-Netz verwendet werden. Die Fortsetzung unserer erfolgreichen Kooperation mit der Stadt Bingen und der EDG ist damit auch ein Beitrag auf dem Weg zu klimaneutralen Landesgebäuden.“

Auch die stellvertretene Kanzlerin der TH Bingen Marion Haas sieht den Wert des Projektes speziell für die Hochschule: „Wir freuen uns, zusammen die modernisierte Heizzentrale in Büdesheim einweihen zu können. Das Konzept und das entschlossene Engagement aller verantwortlichen Akteure war die Grundlage für die erfolgreiche Umsetzung der neuen Heizzentrale. Die TH Bingen bietet seit nunmehr 50 Jahren Studiengänge zu den Themen Umweltschutz, Klimaschutz und erneuerbaren Energien an.

Insofern freuen wird uns darüber, dass mit modernsten Technologien für eine energie-effiziente und nachhaltige Energieversorgung ein weiterer Schritt in die klimaneutrale Zukunft im Bereich der Wärmeversorgung für unsere Hochschule gemacht wird. Nur so können wir unseren Anteil an erneuerbaren Energien bei der Nahwärmeversorgung nochmals erhöhen und einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Ziele unseres Klimaschutzkonzeptes leisten. Wir danken allen, die an diesem gemeinsamen Projekt mitgearbeitet haben und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.“

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