Stadtgeschichte Bingen

Band 1 – Bingen in der Geschichte

Dietrich Ebeling: Vom Ende der Napoleonischen Zeit bis zum Beginn des Kaiserreiches

Stadtgeschichte Bd.1Bingen im 19. Jahrhundert – das war weit mehr als Rheinromantik und Weinkultur. Auch in der Stadt des Mäuseturms und der heiligen Hildegard war die Zeit geprägt von tiefgreifendem Wandel und allgegenwärtigen Veränderungen. Aus der im Kern noch mittelalterlichen Kommune entwickelte sich langsam das moderne Bingen. Davon handelt der neue Band der offiziellen Binger Stadtgeschichte, der auf fast 300 Seiten tiefe Einblicke in die Lebenswelten der Bingerinnen und Binger zwischen 1816 und 1870 bietet – und zugleich deutlich über den Horizont einer rheinischen Kleinstadt hinaus weist: Verfasst von dem renommierten Wirtschafts- und Sozialhistoriker Dietrich Ebeling setzt die Darstellung auf eine Einordnung der lokalen Verhältnisse in die Strukturen der „großen“ Geschichte des 19. Jahrhunderts. So werden die fünfeinhalb Jahrzehnte zwischen Wiener Kongress und Reichsgründung, die vom Entstehen der bürgerlichen Gesellschaft ebenso wie durch die „Verkehrsrevolution“ geprägt waren, in ihren zeittypischen Auswirkungen auf die Rhein-Nahe-Stadt plastisch nachvollziehbar.

Erhältlich im Buchhandel (ISBN 978-3-945676-37-0) und auf Bestellung im Museum am Strom (Tel. 96721/184360) für 24,90 €.


Band 2 – Bingen in der Geschichte

Jürgen Krome: Kaiserreich und Gründerboom und erster Weltkrieg

Stadtgeschichte Bd.2

Wohl zu keiner Zeit seiner langen Geschichte hat sich Bingen, abgesehen von den Zerstörungen im zweiten Weltkrieg, so sehr verändert wie in den Jahrzehnten um 1900. Dabei spiegelt der Stadtbildwandel eine umfassende Modernisierung beinahe aller Lebensbereiche – von der Kanalisation (ab 1891) bis hin zur Eröffnung der Straßenbahn im Jahre 1906. Die Kommunalpolitik hatte große kreditfinanzierte Investitionsprojekte zu bewältigen: Der Bau von Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerk und die Errichtung des Binger Hafens mit dem riesigen Getreidespeicher bargen enorme wirtschaftliche Chancen, aber auch große Risiken. Das „neue Bingen“ entstand: Mit aller Macht hielt die Moderne damals Einzug in die alte Stadt am Rhein, die mit ihren landschaftlichen Schönheiten und ihrer reichen Historie zugleich noch immer Touristen aus aller Welt in ihren Bann zog. Jürgen Krome zeichnet in dem vorliegenden Band ein ungemein detailreiches und umfassendes Bild einer Kleinstadt zwischen Rheinromantik und Gründerboom – und zeigt auch, wie der erste Weltkrieg manch hochfliegende Zukunftshoffnung jäh beendet hat.

Erhältlich im Buchhandel (ISBN 978-3-945676-53-0) und auf Bestellung im Museum am Strom (Tel. 96721/184360) für 29,90 €


Band 4  – Binger Stadtgeschichte

Stadtgeschichte Bd.4

Birgit Bernard: Die Zeit des Nationalsozialismus und ihre Vorgeschichte. Bingen 1930-1945

Den Nationalsozialisten galt Bingen als ein „schwarzes Nest“: Der NSADAP gelang es im Rahmen freier Wahlen bis 1933 nicht, eine Mehrheit der Stimmen auf sich zu vereinigen. Die ersten Akteure der gleichgeschalteten Behörden Bingens mussten daher noch aus anderen Orten Hessens rekrutiert werden. Doch auch Bingen blieb keine Insel der Aufrechten, denn das neue Regime schien der ehemals blühenden Wein- und Touristenstadt endlich den erhofften Wiederaufschwung zu bringen…

Nachdem die Akten der Jahre bis 1945 im Binger Stadtarchiv inzwischen vollständig erschlossen und ausgewertet worden sind, liegt nun der wohl am dringendsten erwartete Band der offiziellen Binger Stadtgeschichte vor: Auf gut 300 Seiten zeichnet die Heidelberger Historikerin Dr. Birgit Bernard erstmals ein umfassendes Bild von Bingen in nationalsozialistischer Zeit und nimmt dabei auch die Vorgeschichte nach dem Ende der Besatzungszeit genauer in den Blick. Entstanden ist so eine gut lesbare Gesamtdarstellung, die für Oberbürgermeister Thomas Feser genau zur rechten Zeit erscheint: „Das Buch zeigt uns in aller Eindringlichkeit, wie vor 80 Jahren auch bei uns die Fundamente von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ins Wanken gerieten und schließlich zum Einsturz gebracht wurden. Was damals auch in Bingen ‚nur‘ mit Tabubrüchen und sprachlicher Verrohung begann, sollte schließlich mit dem Mord an den Juden und der Zerstörung der Städte enden.“ Birgit Bernard, die schon zahlreiche Publikationen insbesondere zur rheinischen Kulturgeschichte der NS-Zeit vorgelegt hat, zeichnet dabei entlang einer Darstellung der wichtigsten Ereignisse jener Jahre und auf Grundlage einer Dokumentation der bedeutendsten Akteure ein plastisches Bild von Bingen in brauner Zeit, das auch das Alltagsleben und ganz verschiedene Milieus differenziert in den Blick nimmt.

Erhältlich im Buchhandel (ISBN 978-3-945676-59-2) und auf Bestellung im Museum am Strom (Tel. 96721/184360) für 24,90 €. 


BINGEN IM NATIONALSOZIALISMUS

Binger Geschichtsblätter, 28. Folge: Bingen im Nationalsozialismus

Bingen im NationalsozialismusMehr als 80 Jahre nach dem Ende der NS-Herrschaft liegt nun endlich auch für Bingen eine erste wissenschaftlich fundierte Überblicksdarstellung zu den Jahren 1933-1945 vor: Finanziert und herausgegeben durch die Historische Gesellschaft Bingen stellt der Band in elf Einzelbeiträgen und auf 400 Seiten ganz unterschiedlichste Aspekte der Stadtgeschichte unter dem Hakenkreuz vor. Dabei wird u.a. die Entwicklung des Tourismus ebenso thematisiert wie die Schulgeschichte Bingens; die Mitarbeiterstruktur der Stadtverwaltung und die Biografien von Bürgermeistern bzw. Kreisleitern werden vorgestellt, ein NS-Hetzblatt und das Parteigericht der NSDAP analysiert und auch das Schicksal der politisch Inhaftierten aus dem Kreisgebiet in Osthofen sowie der Judenprogrom vom 9./10. November 1938 werden aufgearbeitet. Der Band bietet somit in Einzelstudien erste Detailergebnisse und einen allgemeinen Überblick über die relevanten Dokumente zum nationalsozialistischen Bingen. Im kommenden Jahr wird dann auf dieser Grundlage eine Gesamtdarstellung der Epoche im Rahmen der offiziellen Binger Stadtgeschichte folgen.

Erhältlichim Buchhandel (ISBN 978-3-945676-42-4) und auf Bestellung im Museum am Strom (Tel. 96721/184360) für 20,00 €.


Weitere Publikationen zur Stadtgeschichte

MATTHIAS SCHMANDT: Fotografiegeschichte in der Kleinstadt. Die Familie Hilsdorf und Bingen, in: Matthias Schmandt / Franz Toth: Prominenz in Bildern. Die Brüder Hilsdorf in der Geschichte der Fotografie, Begleitpublikation zur Ausstellung, Bingen 2001 (Binger Museumshefte 1), S. 7 - 13

DERS.: Die Stadt Hildegards: Bingen im hohen Mittelalter, in: Mitteilungsblatt zur rheinhessischen Landeskunde, Neue Folge 4 / 2002: Themenheft Bingen, hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft Rheinhessischer Heimatforscher, Alzey 2003, S. 17 - 26

DERS .: Die Geschichte der Burg Klopp in Bingen. Vom „unüberwindbaren Haus“ zur bürgernahen Stadtverwaltung, in: Heimatjahrbuch Landkreis Mainz-Bingen 48, 2004, S. 67 - 71

DERS.: „Zu Nutzen und Ehre unserer Stadt…“: 650 Jahre Stadtrat in Bingen 1356 - 2006, Bad Kreuznach 2006 (Binger Geschichtsblätter; 23)

DERS.: „In 78 Tagen war das Werk vollbracht“: Der Alte Kran am Binger Rheinufer von 1487, in: Stadt und Burg am Mittelrhein (1000-1600), hrsg. v. GDKE, Landeshauptarchiv Koblenz und Museum am Strom, Regensburg 2008 (Faszination Mittelalter; 1), S. 91-97

DERS.: Von Kranknechten und Kaufleuten. Das Binger Rheinufer in Mittelalter und Früher Neuzeit, in: Vom Opferplatz zur Gartenstadt. 7500 Jahre Geschichte am Binger Rheinufer, hrsg. v. d. Stadt Bingen u.a., Red.: Matthias Schmandt, Bad Kreuznach 2008, S. 24-39

DERS.: Der Alte Kran am neuen Rheinufer in Bingen, in: Heimatjahrbuch Landkreis Mainz-Bingen 53, 2009, S. 72-75

DERS.: Die Gemeinde und ihr Gotteshaus. (Mehr als) 150 Jahre evangelische Kirchen-Geschichte(n) in Bingen. Festschrift Johanneskirche Bingen 1860 – 2010, Bad Kreuznach 2010

DERS.: „Hier ist die ganze Welt zu sehen!“ – Der Aussichtsturm von Burg Klopp in Bingen als Touristenattraktion im 19. Jahrhundert, in: Heimatjahrbuch Mainz-Bingen 56, 2012, S. 72-75

DERS.: Lebensbilder Binger Juden aus dem Mittelalter (Arbeitskreis Jüdisches Bingen; 4), Bad Kreuznach [2015]

DERS.: „Daß nicht zuletzt der Protestantismus sich in die von jeher katholische Stadt Bingen einniste…“ ¬– Die katholische Pfarrei St. Martin in großherzoglich hessischer Zeit (1816-1918), in: St. Martin in Bingen. Die Geschichte der Basilika, Roßdorf 2016, S. 171-190

DERS.: Die Jüdische Gemeinde Bingen, in: Leuchte des Exils: Zeugnisse jüdischen Lebens in Mainz und Bingen, Mainz 2016 (im Druck)

THOMAS ZIMMERMANN: Der Marienaltar des Anthonie Blocklandt. Herkunft und Programm, in: St. Martin in Bingen. Die Geschichte der Basilika, Roßdorf 2016, S. 127-150