„Jacob Hilsdorf und Franz Toth: Fotografie aus Bingen“

(22.03.2013 – 10.11.2013)

Adolf von Menzel porträtiert von Jacob HilsdorfMax Clarenbach, Adolph von Menzel, die Familie Krupp und Graf Zeppelin: Unter Prominenten war zu Anfang des 20. Jahrhunderts das Atelier von Jacob Hilsdorf (1872-1916) in Bingen eine gefragte Adresse. Denn der Lichtbildner verstand es wie kaum ein zweiter, sensible und originelle Porträts anzufertigen. Seine Werke heben sich deutlich von der bereits in Konventionen erstarrten Atelierphotographie der Zeit ab. Auf großen Ausstellungen der „Kunstphotographie“ wurde Hilsdorf damals an hervorragender Stelle gewürdigt – später jedoch weitgehend vergessen.

Die Tatio GeysireDie Wiederentdeckung von Jacob Hilsdorf gelang dem Binger Fotografen Franz Toth (geb. 1936) in den 1970er Jahren. Toths eigenes Werk gründet in der "subjektive fotografie" der 1950er Jahre. Später wandte Toth sich der Landschaft zu. Seine expressiven "Licht-Bilder in schwarz-weiß" zeugen von ebenso subjektiven Blicken auf teilweise extreme Naturerscheinungen, in denen der Mensch nur am Rande in Erscheinung tritt. In (Einzel-)Ausstellungen, u.a. in der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz 2004, und Fotobüchern („Lichtbilder 1960-2004“) ist Toths Werk einem größeren Publikum bekannt geworden. Die ausgestellten Photographien von Jacob Hilsdorf und Franz Toth dokumentieren den Binger Beitrag zur Fotografiegeschichte des 20. Jahrhunderts.