Bildschön und sagenhaft - Rheinburgen im 19. Jahrhundert

(26. August 2011 bis 28. Mai 2012) 

Bildnachweis: William Olliver: Ruine Lahneck, Öl/Lwd. 1852Das romantische 19. Jahrhundert hat die mittelalterliche Burg neu erfunden: damals entstanden all jene mehr oder weniger fantasievollen Projektionen und historisierenden Rekonstruktionen, die noch heute unser vorherrschendes Burgenbild bestimmen. In kaum einer zweiten Region ist dies deutlicher zu spüren als im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal, dessen Burgendichte weltweit einmalig ist und wo die romantischen Burgenträume des 19. Jahrhunderts auf Schritt und Tritt begegnen. Denn schon bald nach 1800 fand die romantische Burg StrauweilerEntdeckung der Burg(-Ruine) in der Malerei statt, und bald darauf erhielten die meisten Rheinburgen ihr neues, vermeintlich mittelalterliches Aussehen. Damals entstanden auch viele der noch heute populären Rheinsagen, deren Schauplätze man nun auch zunehmend bereiste: der junge Burgentourismus erreichte ungeahnte Höhepunkte.
Die Sonderausstellung im Museum am Strom möchte das Jahrhundert der Burgenbegeisterung am Rhein möglichst umfassend vermitteln: Repräsentative Gemälde und Zeichnungen aus rheinischen Museen zeigen die „Burg im Bild“, die Burgherren des 19. Jahrhunderts - ein recht exzentrisches Völkchen - werden vorgestellt, Literaturinstallationen zeichnen die Entstehungsgeschichten von Burgensagen nach, und prominente Burgenreisende des 19. Jahrhunderts begegnen in plastischen Porträts und Lebenszeugnissen. Anhand der (Wiederauf-)Baugeschichte einzelner Burgen wird schließlich erlebbar, wie Burgruinen zu modernen Bürgervillen wurden – und romantische Fantasien auch in den Innenräumen der Traumschlösser neue Gestalt annahmen.

Mit freundlicher Unterstützung von:
Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur