Das Binger Literaturschiff legt zum 24. Mal ab

12.05.2023

Am 2. Juni präsentiert die vhs Bingen drei abwechslungsreiche Lesungen auf dem Rhein

Als 1999 die erste Ausgabe des Binger Literaturschiffs, veranstaltet von der vhs Bingen, stattfand, wusste niemand, dass diese Veranstaltung einmal so fest zu Bingen gehören wird wie der Mäuseturm. Inzwischen ist das Schiff weit über die Region bekannt und läuft am 2. Juni um 18.15 Uhr in der 24. Auflage aus. Dieses Mal werden Theresia Enzensberger, Max Goldt und Gerbrand Bakker an Bord der „Rhenus“ auf der landschaftlich reizvollen Strecke zwischen Bingen und der Loreley aus ihren aktuellen Werken lesen. Die Bandbreite der Erzählungen reicht von klugen, komischen Kolumnen über utopische Weltuntergangsentwürfe bis zu intimen Einblicken in die Psyche eines Menschen. Zwischen den Lesungen liefern die Binger Stadtmusikant:innen den musikalischen Rahmen für einen schönen Abend auf dem Rhein.

Karten können bei der vhs-Geschäftsstelle reserviert werden. Eine Übersicht der freien Plätze ist auf www.vhs-bingen.de zu sehen. 

Weitere Informationen zu den Autorinnen und Romanen:  

Max Goldt liest aus seinen Werken
Kaum jemand schreibt schöner als der Kolumnist und mehrfach preisgekrönte Max Goldt. Der Wortästhet hat für das Literaturschiff eine bunte Auswahl seiner Texte herausgesucht. Mit Klugheit und bitterböser Satire präsentiert er sie seinem Publikum in herrlich abstruser Manier. Max Goldt zu hören ist ein Genuss und zugleich komisch und klug. 
Autorkollege Daniel Kehlmann drückte es einmal treffend so aus: „Dass Max Goldts Werk sehr komisch ist, weiß ja nun jeder gute Mensch zwischen Passau und Flensburg. Dass es aber, zum am feinsten Gearbeiteten gehört, was unsere Literatur zu bieten hat, dass es wahre Wunder an Eleganz und Poesie enthält und dass sich hinter seinen trügerischen Gedankenfluchten die genaueste Komposition und eine blendend helle moralische Intelligenz verbergen, entgeht noch immer vielen, die nur aufs Lachen und auf Pointen aus sind.“

Theresia Enzensberger: Auf See
„Auf See“: Yada wächst als Bürgerin einer schwimmenden Stadt in der Ostsee auf. Ihr Vater hat die Seestatt als Rettung vor dem Chaos entworfen, in dem die übrige Welt versinkt. In den Jahren seit ihrer Gründung ist der Glanz vergangen. Yadas Vater fürchtet, sie könne das Schicksal ihrer Mutter ereilen, die vor ihrem Tod an einer rätselhaften Krankheit litt. Und Yada macht eines Tages eine Entdeckung, die alles ins Wanken bringt. Klug, packend und visionär erzählt Theresia Enzensbergers großer Roman von den utopischen Versprechen neuer Gemeinschaften und dem Glück im Angesicht des Untergangs.
Theresia Enzensberger wurde 1986 geboren, studierte Film und Filmwissenschaft am Bard College in New York und schreibt als freie Autorin unter anderem für F.A.Z., Monopol und DIE ZEIT. 

Gerbrand Bakker: Knecht, allein
Knecht, allein: Der Schriftsteller Gerbrand Bakker leidet an Depressionen und wegen der verschriebenen Antidepressiva an Libidoverlust. Eine Sexologin rät ihm, eine love map zu erstellen. Er folgt ihrem Rat und verzeichnet in Knecht, allein, seiner persönlichen Liebeskarte, alle im weitesten Sinne zur Geschichte seines Liebens gehörenden Erinnerungen. Er schreibt von einem Roadtrip nach Griechenland, einer Wanderung in Wales, von Gesprächen mit Freunden und den Nachbarn in der Eifel – und sucht in diesen Erinnerungen nach einem möglichen Auslöser seines depressiven Weltverlusts. Knecht, allein liefert psychologische Einsichten in das Leben und Lieben eines Depressiven, wie man sie in dieser Ehrlichkeit und Klarheit selten liest. Der »Sprachhandwerker« Gerbrand Bakker umkreist sein Selbstverhältnis zu seiner Krankheit, sucht fast fiebrig nach den geeigneten Worten, um die Leere zu greifen, und begegnet ihr zugleich mit einer besonderen Lakonie, mit Humor und Freimut.
Gerbrand Bakker, 1962 in Wieringerwaard geboren, ist Autor und Gärtner, hin und wieder auch Eisschnelllauftrainer. Für seine Romane, die in mehr als 20 Sprachen übersetzt wurden, hat er zahlreiche Preise erhalten. Bakker lebt in Amsterdam und in der Eifel.

Weitere Informationen und Karten unter: www.vhs-bingen.de, Tel.: 06721-308850 oder per E-Mail an: service@vhs-bingen.de.

(Quelle: vhs Bingen)

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